zfv 2/2024

Editorial | Die Geodäsie ist eine kleine Gemeinschaft: Jeder kennt jeden. Obwohl vielfältig in den Teilaufgaben – von der Erdmessung bis zum Grundstück, von der Relativitätstheorie bis zum Gesetz, hat der Geodät einen sehr guten Überblick über das gesamte Spektrum geodätischer Aufgaben und Fragestellungen. Und falls die Kenntnis im Einzelnen nicht ausreicht, hat man ja gute Kontakte. Diese einmalige Konstellation im Geodäsie-Kosmos erlaubt es, sich weitreichender Arbeiten mit großer Verantwortung anzunehmen, wie wir es auch in den Beiträgen dieser zfv sehen werden.
- Editorial
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- Erschienen in: zfv 2/2024
- Erste Seite: 71
Geodäsie im FOKUS | Mit der Rückkehr zum Mond und mehr als 40 internationalen Missionen bricht in der kommenden Dekade nicht nur für die Menschheit ein neues Zeitalter an, sondern auch für die beteiligten Raumfahrtorganisationen. Präzise Navigation und Positionsbestimmung werden zum Schlüsselfaktor beim neuen Wettlauf zum Mond. Mit Artemis, dem LunaNet und einem eigenen »Global Navigation Satellite System« (GNSS) starten NASA und ESA zum Mond, um diesmal zu bleiben.
- Geodäsie  Fokus  Artemis  LunaNet  NASA  ESA  Moonlight  NaviMoon
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- Erschienen in: zfv 2/2024
- DOI: 10.12902/zfv-0468-2024
- Erste Seite: 74
- Letzte Seite: 75
Zusammenfassung
Durch das Gesetz zur Erhöhung und Beschleunigung des Ausbaus von Windenergieanlagen an Land vom 20.07.2022 (BGBl. I, Nr. 28, S. 1353), welches am 1. Februar 2023 in Kraft getreten ist, wird der Ausbau der Windenergienutzung in Deutschland vorangetrieben, um bis 2032 durchschnittlich 2 % der Landesflächen für die Windenergieerzeugung zu nutzen. Der Beitrag zeigt auf, wie mit projektierten bzw. genehmigten Windparks in Flurbereinigungsverfahren grundsätzlich umzugehen ist. In einem Folgebeitrag werden noch nicht projektierte Windenergiegebiete behandelt, in denen die sog. Standortflächen der Windkraftanlagen von einem Betreiber noch nicht festgelegt worden sind.
Siehe auch zfv 5/2024, Thiemann/Hendricks
Siehe auch zfv 5/2024, Hendricks/Thiemann
Siehe auch zfv 6/2024, Thiemann/Hendricks
Siehe auch zfv 1/2025, Thiemann/Hendricks
- Windenergie  Windenergiegebiete  Windpark  Flurbereinigung  Bewertung  Landabfindung  wind energy  wind energy areas  wind farm  land consolidation  valuation  land compensation
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- Erschienen in: zfv 2/2024
- DOI: 10.12902/zfv-0464-2024
- Erste Seite: 76
- Letzte Seite: 89
Zusammenfassung
Der Verkehrswert von bebauten oder unbebauten Grundstücken wird von vielen wertbestimmenden Faktoren beeinflusst. Durch Gesetze, Verordnungen und Richtlinien sorgt der Gesetzgeber für eine bundeseinheitliche Vorgehensweise bei der Ermittlung von Verkehrswerten von Grundstücken. Darüber hinaus steht der Fachpraxis eine Reihe von Standardwerken zur Verkehrswertermittlung von Grundstücken zur Verfügung. Bei der Betrachtung der wertbestimmenden Einflussfaktoren von Grundstückswerten hebt die Fachliteratur die Lage als den wichtigsten Einflussfaktor hervor. Der Einflussfaktor Lage subsumiert wiederum viele weitere Faktoren. Die Lage beschreibenden Faktoren können in klein- und großräumig (Mikro- und Makrolage) unterteilt werden. Die Fachliteratur bezeichnet die Verkehrs-, Nachbarschafts-, Wohn- und Umweltlage als wertbildende Einflüsse der Mikrolage.
In dieser Forschungsarbeit wird der Einfluss von Straßenverkehrslärm und Ortsumgehungsstraßen auf Grundstückswerte in Ortslagen untersucht und quantifiziert. Die Ergebnisse werden der Fachpraxis in einer eigens aufgestellten Anwendungshilfe für die Bestimmung des Verkehrswertes eines Grundstückes bereitgestellt. Kern dieser Forschungsarbeit bildet eine Expert*innen-Befragung nach der Delphi-Methode. Die Delphi-Methode hat ihre Ursprünge in den Sozialwissenschaften und bedient sich der »Schwarmintelligenz« von zuvor ausgewählten Expert*innen für die Quantifizierung oder Qualifizierung von Parametern wie beispielsweise dem Einfluss von Straßenverkehrslärm oder Ortsumgehungsstraßen auf Grundstückswerte in Ortslagen. Die Ergebnisse aus der Expert*innen-Befragung werden im Anschluss durch Bodenrichtwertuntersuchungen in verschiedenen Untersuchungsgebieten in Niedersachsen sowie durch Heranziehung zweier Ansätze der nationalen Fachliteratur validiert.
Die Anwendung der Delphi-Methode im Themenfeld der Verkehrswertermittlung hat zu guten Untersuchungsergebnissen geführt. Die Delphi-Methode stellt daher für die Aufgabenfelder der (Oberen) Gutachterausschüsse für Grundstückswerte eine gute Alternative zu statischen Verfahren wie beispielsweise der multiplen (linearen) Regressionsanalyse bei der individuellen Bewertung von Wertermittlungsobjekten dar. Insbesondere in sogenannten kaufpreisarmen Lagen (räumlich begrenzte Gebiete mit wenig oder keinen Grundstückstransaktionen) kann eine Expert*innen-Befragung nach der Delphi-Methode eine gute Alternative zu einer klassischen Regressionsanalyse anbieten.
- Grundstückswert  Straßenverkehrslärm  Ortsumgehungsstraße  Expertenbefragung  kaufpreisarme Lage  Delphi-Methode  property value  road traffic noise  bypass  expert survey  location with no or less transactions  Delphi method
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- Erschienen in: zfv 2/2024
- DOI: 10.12902/zfv-0462-2024
- Erste Seite: 90
- Letzte Seite: 98
Zusammenfassung
Für die Stadtentwicklung stellen gegenwärtig die Wohnungsversorgung, der Klimaschutz und die Klimafolgenanpassung, der soziale Zusammenhalt in den Quartieren, die Umstellung auf erneuerbare Energien und die Verkehrswende erhebliche Herausforderungen dar. Für die Transformation, den Umbau und die Erneuerung der Städte und auch der Dörfer wird das unumstrittene Leitbild der Nachhaltigkeit um die Anforderungen der Resilienz erweitert. Dabei rückt der im Städtebaurecht normierte sozialstaatliche Auftrag in den Fokus, wonach die Gemeinden mit der Bauleitplanung »eine dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte Bodennutzung« gewährleisten sollen. Inzwischen sind eine gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung und eine sozialgerechte Bodennutzung in Politik und Verwaltung, Rechtsprechung und großen Teilen der Gesellschaft weithin anerkannte Ziele, deren Erreichung indessen durch die dynamisch steigenden Bodenpreise zunehmend erschwert wird. Der vorliegende Beitrag erläutert, welche Ansätze dafür bestehen und wie diese durch geeignete Baulandstrategien verwirklicht werden können. Dabei konzentrieren sich die Ausführungen auf die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, die Bereitstellung von bedarfsgerechter sozialer Infrastruktur und auf die verursachergerechte Ermittlung und Verteilung der Kosten der Baulandentwicklung als aktuelle Schwerpunkte einer gemeinwohlorientierten Stadtentwicklung und einer sozialgerechten Bodennutzung.
- Gemeinwohlorientierte Stadtentwicklung  sozialgerechte Bodennutzung  Baulandstrategien  bezahlbarer Wohnraum  soziale Infrastruktur  faire Kostentragung  deduktive Bodenwertermittlung  urban development for the common good  socially responsible land use  building land strategies  affordable housing  social infrastructure  fair cost sharing  deductive land valuation
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- Erschienen in: zfv 2/2024
- DOI: 10.12902/zfv-0463-2024
- Erste Seite: 99
- Letzte Seite: 109
Zusammenfassung
Die mit großen Schritten voranschreitende Digitalisierung in der öffentlichen Verwaltung zieht eine umfassende Neuausrichtung bestehender Produkte und Dienstleistungen nach sich, auch solche der amtlichen Geotopographie. Die Standardprodukte müssen dabei in immer kürzer werdenden Entwicklungszeiten an die sich ändernden Technologien und Nutzeranforderungen angepasst werden. Der Aufwand dafür ist enorm, die finanziellen und personellen Ressourcen in den Ländern gehen hingegen immer weiter zurück. Das führt dazu, dass vereinbarte Umsetzungsfristen und Qualitätsmerkmale der Produktstandards von den verantwortlichen Ländern oft nur mit großen Kraftanstrengungen zu erfüllen sind oder zum Teil schlicht nicht eingehalten werden können. Das AdV-Plenum hat daher eine Arbeitsgruppe »Smart Mapping« eingerichtet, in der Bund und Länder gemeinsam ein Verfahren entwickeln sollen, das es ermöglicht, auf der Basis amtlicher Geobasisdaten verschiedene kartographische Produkte an zentraler Stelle und hoch automatisiert zu erstellen. Dabei müssen vielfältige Anforderungen berücksichtigt werden, wie hohe Aktualität, flächendeckende Einheitlichkeit und flexible Erweiterbarkeit sowie die Möglichkeit zur Nachnutzung in den Ländern. In diesem Beitrag werden die aktuellen Entwicklungen, die neuen AdV-Standardprodukte sowie die geplanten weiteren Innovationen vorgestellt.
- Amtliches Vermessungswesen  AdV  Kartographie  basemap.de  VectorTiles  Webkarten  3D-Dienste  Smart Mapping  German Mapping Agencies  topographic maps  web maps  3D services  Smart Mapping
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- Erschienen in: zfv 2/2024
- DOI: 10.12902/zfv-0461-2024
- Erste Seite: 110
- Letzte Seite: 116
- Markus Vennebusch,  Ilka von Gösseln,  Lena Albert,  Martin Freitag,  Andreas Gerschwitz,  Thomas Goetze,  Hans-Jürgen Goldan,  Franziska Hartmann,  Cord-Hinrich Jahn,  Christoph Knöfel,  Mathias Meißies,  Rebecca Reiling,  Franziska Riedel,  Christian Rost,  Axel Rülke,  Volker Schneider,  Jürgen Siebert,  Timon Stockhaus,  Christoph Wallat,  Vitaly Winter
Zusammenfassung
Seit Jahren steigen die Nutzerzahlen der SAPOS®-Dienste, insbesondere Nutzer außerhalb der klassischen Vermessungsbranche tragen zu dieser positiven Entwicklung bei und werden diesen Trend in Zukunft fortsetzen. Damit auch die amtlichen GNSS-Korrekturdatendienste diesen Entwicklungen folgen und einen deutlich größeren Nutzerkreis bedienen können, hat die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) die Einführung eines neuen Bund-Länder-Dienstes beschlossen. Die in diesem Dienst verwendete Technologie erlaubt die Bereitstellung von Korrekturdaten an eine nahezu unbegrenzte Anzahl von Nutzern und öffnet SAPOS® perspektivisch auch für Massenmarkt-Anwendungen. Dieser Artikel beschreibt den aktuellen Stand des neuen Dienstes und zeigt, dass bereits jetzt Koordinaten-Genauigkeiten im Bereich von SAPOS®-HEPS erreicht werden.
- AdV  GNSS  SAPOS®  PPP-RTK  HEPS
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- Erschienen in: zfv 2/2024
- DOI: 10.12902/zfv-0460-2024
- Erste Seite: 117
- Letzte Seite: 123