Zusammenfassung
Zur Erfassung von Landnutzung und deren Veränderungen können Informationen aus dem Objektartenbereich Tatsächliche Nutzung verwendet werden, welcher dem ATKIS Basis-DLM entstammt. Ziel dieser Arbeit war die Evaluierung der Genauigkeit der Tatsächlichen Nutzung in ATKIS. Dazu wurde eine visuelle Klassifikation der Tatsächlichen Nutzung in einer zufällig ausgewählten Stichprobe von jeweils 1000 Luftbildern aus den Jahren 2012 und 2020 durchgeführt, die als Referenz fungierte. Parallel dazu wurde ein teilautomatisiertes Verfahren entwickelt, in dem ein Deep Learning-Algorithmus (Convolutional Neural Network) anhand von Digitalen Orthophotos (DOP20) trainiert wurde, um die Tatsächliche Nutzung zu klassifizieren. Im Rahmen der Arbeit konnte festgestellt werden, dass ATKIS in 93,9 % der untersuchten Fälle die korrekte Tatsächliche Nutzung aufweist. Der Algorithmus konnte in 93,7 % der Fälle die korrekte Nutzung erkennen.
Zusammenfassung
Die seit dem 1. Januar 2022 geltende Immobilienwertermittlungsverordnung (ImmoWertV 2021) regelt bundeseinheitlich die Ermittlung von Verkehrswerten und der dafür erforderlichen Daten. Dieser Beitrag befasst sich mit dem Entwurf der Anwendungshinweise zur ImmoWertV und deren Bedeutung für die Wertermittlung von Immobilien in Deutschland. Inhaltliche Schwerpunkte sind unter anderem die Führung und Auswertung der Kaufpreissammlung durch die Gutachterausschüsse, die Ermittlung von Bodenrichtwerten und sonstigen für die Wertermittlung erforderlichen Daten, die Anwendung statistischer Verfahren zur Wertermittlung, die Bedeutung von Stichtagen für die Datenermittlung und der Einfluss von Entwicklungen wie der Klimakrise und der aktuellen weltpolitischen Lage auf den Immobilienmarkt. Im Mittelpunkt stehen die Ziele der Anwendungshinweise zur ImmoWertV und die Notwendigkeit, über den eigenen Zuständigkeitsbereich hinauszudenken und für Vergleichbarkeit und Transparenz bei der Wertermittlung von Immobilien zu sorgen.
Zusammenfassung
Der vorliegende Beitrag fasst wesentliche Forschungsergebnisse aus der Dissertation von Goldschmidt (2022) zusammen und zieht Konsequenzen aus der Tatsache, dass sich die Bedingungen auf dem Grundstücksmarkt in den letzten Jahrzehnten tiefgreifend verändert haben. Kürzer werdende Nutzungszyklen von Immobilien, heterogene gesellschaftliche Entwicklungsprozesse, wachsende Anforderungen an die Stadtentwicklung, eine abnehmende Konstanz der rechtlichen Rahmenbedingungen verbunden mit zunehmenden Entwicklungsbrüchen und schwer zu kalkulierenden Ereignissen führen zu höheren Anforderungen an die Immobilienbewertung. Daraus ergab sich die Notwendigkeit der Berücksichtigung von künftigen Entwicklungen in der Wertermittlung und ihre Umsetzung im Wertermittlungsrecht. Die Regelung zu künftigen Entwicklungen wurde bisher in der Praxis allerdings nur zögerlich aufgenommen. Eine entsprechende empirische Auswertung belegt den Befund.
Künftige Entwicklungen unterscheiden sich von immobilienwirtschaftlichen Erwartungen grundsätzlich dadurch, dass diese über die Erwartungen, so wie sie bei der Verkehrswertermittlung der normierten Wertermittlungsverfahren bereits durch den gewöhnlichen Geschäftsverkehr berücksichtigt sind, qualitativ und quantitativ deutlich hinausgehen können. Besonders deutlich wird dies, wenn eine bisher »normale« Entwicklung nicht fortgesetzt wird bzw. nicht fortgesetzt werden kann.
Spezielle Instrumente, die mit Bezug auf künftige Entwicklungen einzusetzen sind, wurden analysiert und bewertet. Dies sind insbesondere Prognosen, Risikobewertungen, Szenarien, Entwicklungskorridore, Marktanalysen und SWOT-Analysen. Diese Instrumente haben entsprechend des jeweiligen Immobilientyps ihre Berechtigung. Durch die vorgeschriebene Berücksichtigung künftiger Entwicklungen sind gerade Prognosen oft erforderlich. Die ImmoWertV setzt der Berücksichtigung von Prognosen allerdings Grenzen. Die Berücksichtigung von Risiken ist bei künftigen Entwicklungen erforderlich.
Zusammenfassung
Die Abschöpfung entwicklungsbedingter Wertvorteile zur Finanzierung von Folgekosten ist von essenzieller Bedeutung, um die notwendigen Haushaltsmittel für andere wichtige Aufgaben wie Bildung, Gesundheit und Sozialfürsorge bereitstellen zu können. Daher wurde in der COST Action »Public Value Capture of Increasing Property Values« die Praxis der Wertabschöpfung in 29 europäischen Ländern untersucht, um die Einführung neuer oder die Optimierung bestehender Werkzeuge zu initiieren. Nachdem in Teil 1 die theoretischen Grundlagen für diese Untersuchung dargestellt wurden, konzentriert sich der zweite Teil auf die Darstellung und Diskussion der Ergebnisse. Trotz unterschiedlicher Instrumente und Ansätze in den beteiligten Ländern zeigt die Analyse, dass sowohl die wiederkehrenden als auch die nicht wiederkehrenden Formen der Wertabschöpfung wesentlich zum Wohl der Allgemeinheit beitragen. Dabei konzentrieren sich die einmaligen Formen vor allem auf die Schaffung der entwicklungsbedingten Infrastruktur, während die wiederkehrenden Formen in der Regel einen breiteren Ansatz verfolgen und die Ausgestaltung mit einem sozialen Profil hinterlegt ist. Andererseits zeigt die Untersuchung aber auch, dass es insbesondere bei den nicht wiederkehrenden Formen der Wertabschöpfung noch viel Raum für Verbesserungen gibt.
Siehe auch Teil 1
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Mit der hohen Bedeutung der Flurbereinigung korrespondieren zahlreiche rechtliche Fragestellungen, mit denen sich die für das Flurbereinigungsrecht zuständigen Gerichte zu beschäftigen haben. Der Beitrag stellt die wichtigsten Entscheidungen der jüngeren Vergangenheit in der gebotenen Kürze vor und behandelt das formelle Flurbereinigungsrecht. Teil 2 ist dann dem materiellen Recht gewidmet. Zusammenfassend ist festzustellen, dass keine signifikanten Änderungen der bisherigen Rechtsprechung zu verzeichnen sind, sondern diese oftmals bestätigt und weiterentwickelt wurde.
Siehe auch Teil 2
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Radioteleskope, die zur Radiointerferometrie auf langen Basen in der Geodäsie eingesetzt werden, sind große bauliche Anlagen. Aufgrund ihrer Dimension sind sie keine starren Objekte, sondern weisen verschiedene Deformationsmuster auf, die zu Laufzeitvariationen oder Änderungen an der Referenzpunktposition führen. In der jüngeren Vergangenheit sind lastfallabhängige Deformationen und deren Auswirkungen auf die VLBI-Produkte zunehmend in den Fokus gerückt. Hierzu zählt insbesondere das Erfassen von Deformationen an der Empfangseinheit, welche elevationsabhängige Laufzeitvariationen von z. T. mehreren Millimetern hervorrufen. Zur Modellierung der Signalwegänderungen werden die erfassten Deformationen gewichtet. Das Gewichten erfolgt dabei zonal und basiert auf der intrinsischen Illumination der Apertur. Die Verstärkung durch das verwendete Empfangshorn ist jedoch frequenzabhängig. Während konventionelle Radioteleskope im X-Band bei etwa 8,4 GHz beobachten, ist die neue Generation sogenannter VGOS-Radioteleskope für einen Breitbandempfang zwischen 2 GHz und 14 GHz konzipiert. In diesem Betrag wird evaluiert, welche Funktion sich zur Beschreibung der Illumination eignet und ob die Signalwegänderung insbesondere bei VGOS-Radioteleskopen frequenzabhängig zu modellieren ist. Hierzu werden insgesamt 14 Datensätze von zwei verschiedenen Empfangshörnern untersucht, die bei den Twin Radioteleskopen am Geodätischen Observatorium Wettzell eingesetzt werden.