zfv 3/2014
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Inhalt
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Die nationalstaatlichen Grenzen in Mitteleuropa verlieren immer mehr an Bedeutung. Die Freizügigkeit beim Reisen und im Kapitalverkehr sowie der freie Austausch von Waren und Dienstleistungen sind zur Selbstverständlichkeit geworden. Demgegenüber ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit von staatlichen und kommunalen Institutionen – vom grenznahen Raum einmal abgesehen – vergleichsweise schwach ausgebildet. Das drückt sich z.B. in der fehlenden Kenntnis der einschlägigen Verwaltungsstrukturen in den Nachbarstaaten der Bundesrepublik Deutschland und in der Unwissenheit um die jeweils im aktuellen Diskurs stehenden Fachfragen aus. Von diesem Befund ist das Vermessungs- und Geoinformationswesen nicht ausgeschlossen. Das Wissen um fachliche Entwicklungen bei unseren Nachbarn sollte jedoch allein schon deshalb von Interesse sein, weil dabei Entwicklungen und Trends deutlich werden, die Ausstrahlungseffekte auf das eigene fachliche Umfeld haben können. Zudem ermöglicht die Kenntnis der Verhältnisse bei unseren Nachbarn eine selbstkritische Analyse des eigenen fachlichen Standortes und gegebenenfalls Überlegungen zu dessen Modifikation.
Deshalb werden in dieser Zeitschrift in loser Folge aktuelle Beiträge zum Landmanagement in anderen europäischen Staaten erscheinen. Ein wahrnehmbarer Auftakt soll mit diesem Themenheft gemacht werden, welches die Verhältnisse in den direkten Nachbarstaaten der Bundesrepublik Deutschland in den Blick nimmt.
- Landmanagement  Europa  Verwaltung  Verwaltungsstrukturen  Strukturen
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- Erschienen in: zfv 3/2014
- DOI: 10.12902/zfv-0022-2014
Zusammenfassung
Landadministration und Ländliche Neuordnung sind zwei tragende Säulen des Landmanagements in Österreich mit langer Tradition und verfassungsmäßig definierten Aufgabenbereichen. Die Landadministration unterstützt die Maßnahmen der Ländlichen Neuordnung mit Kataster-, Grundbuch- und anderen Geo-Fachdaten und wird auch zukünftig mit neuen Produkten zur Steigerung der Verfahrenseffizienz bei den Agrarbezirksbehörden beitragen. In den letzten Jahren entwickelte sich die Ländliche Neuordnung, wie am Beispiel des Grundzusammenlegungsverfahrens gezeigt wird, vom traditionellen Aufgabenbereich der Agrarstrukturverbesserung hin zu einem multifunktionalen Instrument des Flächenmanagements.
- Landmanagement  Geodaten  Kataster  Ländliche Neuordnung  Bodenreform  Landadministration
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- Erschienen in: zfv 3/2014
- DOI: 10.12902/zfv-0020-2014
- Gustaw Korta,  Jerzy Kozłowski,  Jacek M. Pijanowski,  Stanisław Sorys
Zusammenfassung
Die Grundstückszusammenlegung in der Republik Polen hat eine lange Tradition. Erste Verfahren wurden schon vor dem Ersten Weltkrieg durchgeführt. Für diese frühen Verfahren galt in Abhängigkeit von der regional unterschiedlichen staatlichen Zugehörigkeit deutsches, österreichisches oder russisches Recht. Gleich nach Erlangen der polnischen Souveränität zum Ende des Ersten Weltkrieges wurden durch eine Verordnung des sogenannten Regenzionsrates »Landwirtschaftsbehörden« gegründet, zu deren Aufgaben u. a. die Durchführung von Grundstückszusammenlegungen gehörte. Das erste Gesetz, das für das gesamte polnische Staatsgebiet eine einheitliche Grundlage für die Durchführung von Grundstückszusammenlegungen schuf, wurde am 31. Juli 1923 beschlossen. Zurzeit werden die Bodenordnungsverfahren im landwirtschaftlichen Produktionsraum aufgrund des Gesetzes aus dem Jahr 1982 durchgeführt. Im Wesentlichen beschränkt sich die Zusammenlegungstätigkeit trotz einiger Gesetzesanpassungen nach wie vor überwiegend auf agrarische bzw. betriebswirtschaftliche Ziele. In der Vergangenheit behinderten eng begrenzte Zuständigkeiten und geringe finanzielle Mittel für Folgeinvestitionen eine Erweiterung der Verfahren auf moderne Zielvorgaben zur nachhaltigen Entwicklung des ländlichen Raums. Durch den Beitritt Polens zur EU und der Teilhabe an den europäischen Programmen zur Förderung des ländlichen Raums drängen Agrarwissenschaftler und Fachbehörden – und zunehmend auch Politiker – auf eine grundsätzliche Gesetzesänderung.
- Flurbereinigung  Dorferneuerung  Entwicklung des ländlichen Raums  EU-Agrarpolitik
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- Erschienen in: zfv 3/2014
- DOI: 10.12902/zfv-0024-2014
Zusammenfassung
Flandern ist eine stark urbanisierte Region im Nordwesten von Europa. Die Landentwicklung begann hier in den 1960er Jahren mit der traditionellen Flurbereinigung und entwickelte sich zu einer integralen Landentwicklung. Regionale Besonderheiten und Kennzahlen zur Leistungsfähigkeit der gegenwärtigen Instrumente werden beschrieben. Da sich Flandern zu einer städtischen Gesellschaft wandelt, in der jeder Ansprüche an den ländlichen Raum und die peri-urbanen Bereiche hat, erfährt die Landentwicklung zurzeit neue Herausforderungen; weitere Herausforderungen kommen durch den Klimawandel, die europäische Integration sowie den Ruf nach »weniger Bürokratie«. In Zusammenarbeit mit öffentlichen und privaten Partnern und mit einem gebietsorientierten Ansatz werden kraftvolle und flexible Instrumente benötigt, mit denen man in der Lage ist, eine multifunktionale produktive Landschaft mit hoher Standortqualität zu schaffen.
- land consolidation  Integrated Land Development  peri-urban areas
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- Erschienen in: zfv 3/2014
- DOI: 10.12902/zfv-0018-2014
Zusammenfassung
Der Artikel beschreibt die etwa hundertjährige Geschichte der Landentwicklung in den Niederlanden. Sie verlief von einem rein landwirtschaftlich ausgerichteten Vorgehen hin zu einem multifunktonalen Ansatz. In dieser Entwicklung bildete die (freiwillige wie die hoheitliche) Bodenordnung ein zentrales Element, um die Ziele der ländlichen Neuordnung zu verfolgen. Das gilt auch heute noch, allerdings mit der Notwendigkeit, die Entwicklungsprozesse zu optimieren und zu beschleunigen. Auch nach einem Lebensalter ist die Landentwicklung in den Niederlanden immer noch ein wirksames Instrument für die Entwicklung der ländlichen Bereiche.
- historical overview  spatial planning  land development objectives  voluntary land exchange  institutional set up
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- Erschienen in: zfv 3/2014
- DOI: 10.12902/zfv-0023-2014
- Erik Stubkjær,  Line Træholt Hvingel,  Hanne Brande-Lavridsen
Zusammenfassung
Für die letzten drei Jahrzehnte wird das Landmanagement in Dänemark beschrieben. Die Idee einer modernen Staatsverwaltung hat auch die administrativen Veränderungen während dieser Zeit in Dänemark beeinflusst. Trotz des Umstands, dass sich die Monopolstellung des geodätischen Berufsstandes nicht mit vorherrschendem liberalen Denken vereinbaren lässt, wird gezeigt, wie der Berufsstand sein Dienstleistungsangebot für die Gesellschaft erhalten konnte. Ein kurzer Ausblick schließt den Artikel.
- Cadastre  land management  profession
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- Erschienen in: zfv 3/2014
- DOI: 10.12902/zfv-0019-2014
- Frank van Holst,  Richard Eberlin,  Francisco Onega Lopez
Zusammenfassung
Der Beitrag beschreibt die gegenwärtigen und absehbaren Verhältnisse bezüglich der Grundstücksmärkte und zum Grundbesitz in Europa und berichtet über die Rolle von LANDNET, einem Netzwerk zur Förderung von gutem Regierungshandeln in Grundbesitzangelegenheiten. Es wird ein kurzer Überblick über die Grundbesitzverhältnisse in Europa gegeben und zu der Frage übergeleitet, warum politische Interventionen notwendig sind. Diese Ausführungen schließen Überlegungen über die drei möglichen Rollen des Regierungshandelns in Bezug auf den Grundstücksmarkt mit ein, nämlich (i) diesen zu stimulieren, (ii) zu lenken und (iii) zu ergänzen. Es werden die gebräuchlichsten Interventionsinstrumente dargestellt und die damit verbundenen Herausforderungen bei deren Einsatz. Abschließend wird LANDNET mit seinen Zielen und Aktivitäten für die nächsten Jahre vorgestellt.
- land policy  land market  land tenure  LANDNET  Voluntary Guidelines (FAO)  responsible governance
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- Erschienen in: zfv 3/2014
- DOI: 10.12902/zfv-0025-2014
Zusammenfassung
Mit Methoden der empirischen Sozialforschung werden die Wirkungen der Waldflurbereinigung aus Sicht der Forstwirtschaft und Waldeigentümer erfasst. Dabei bestätigt sich ihre hohe Effektivität zur Verbesserung der Produktions- und Arbeitsbedingungen in der Forstwirtschaft sowohl aus Sicht der Forstverwaltung als auch aus Sicht der privaten Waldeigentümer. Zudem weist die repräsentative Befragung eine große Zufriedenheit der Teilnehmer von Waldflurbereinigungsverfahren mit deren Ergebnissen nach. Über 95 % der Teilnehmer sind mit den Ergebnissen zufrieden und würden die Waldflurbereinigung weiterempfehlen. Dies liegt sowohl in den Maßnahmen selbst begründet (Waldwegebau, Eigentumssicherung und Grundstückszusammenlegung) als auch im Planungsverständnis der Flurbereinigung mit ihrer Bürgerorientierung und guten Mitwirkungsmöglichkeiten.
- Waldflurbereinigung  Effektivität  Waldwegebau  Eigentumssicherung  Zusammenlegung
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- Erschienen in: zfv 3/2014
- DOI: 10.12902/zfv-0006-2014
Zusammenfassung
Die Frage nach der Lage von Thule wird unter Berücksichtigung der verfügbaren antiken Angaben neu untersucht. Bisherige Interpretationen dieser Angaben werden diskutiert. Die Analyse ergibt, dass es sich bei Pytheas’ Thule in etwa um das Gebiet Norwegens zwischen ca. 63°20' und 66°16' Breite handelt. Eine Quelle bezüglich Thule bilden die überlieferten Breiten-Daten des Eratosthenes. Diese werden zum Teil auf Längen von Seerouten und auf einen Wert für die Schiefe der Ekliptik zurückgeführt, der bisher nur Hipparchos zugeschrieben wurde. Weiterhin wird gezeigt, dass sich Ptolemaios’ Positionsangaben zu Thule nicht auf Pytheas’ Thule, sondern auf Shetland beziehen.
- Thule  Pytheas  Ptolemaios  Eratosthenes  antike Geographie
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- Erschienen in: zfv 3/2014
- DOI: 10.12902/zfv-0016-2014