zfv 3/2016
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Geodäsie im FOKUS | Die präzise Vermessung von Abstandsänderungen spielt nicht nur in der Geodäsie eine große Rolle, sondern ermöglichte vor Kurzem auch den lang ersehnten direkten Nachweis von Gravitationswellen. Der Kern der Messmethode ist Laserinterferometrie.
- Geodäsie  Fokus  Gravitationswellen  Laserinterferometrie
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- Erschienen in: zfv 3/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0122-2016
Zusammenfassung
Wir erinnern kurz an die Geschichte des Begriffs und der Messung von Lotabweichungen. Dafür benutzen wir einen zeitgenössischen Bericht von Georg Christoph Lichtenberg, der u.a. die französische Expedition in die Anden (1735–1744) und die Resultate von Nevil Maskelyne in Schottland (1774) behandelt. Der hauptsächliche Gegenstand unserer Arbeit besteht in der Untersuchung einer frühen – möglicherweise der ersten – Lotabweichungsbestimmung im kontinentalen Europa.
Gauß vermutete 1823, dass ein Unterschied von 10″ der astronomischen Breite des Brockens von Zach 1803 und der von ihm gefundenen geodätischen Breite durch die Lotabweichung des nach Norden abfallenden Gebirgsmassivs verursacht sein könnte. Wir haben diese Vermutung anhand von späteren astro-geodätischen Messungen geprüft und die Lotabweichung in der angegebenen Größe bestätigt.
- Lotabweichung  Brocken  Astro-Geodäsie um 1800  C.F. Gauß  F.X. von Zach
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- Erschienen in: zfv 3/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0107-2016
Zusammenfassung
Für die praktische Anwendung des Vergleichswertverfahrens im Rahmen der Verkehrswertermittlung nach BauGB werden Umrechnungskoeffizienten und Indexreihen benötigt, um qualitative bzw. konjunkturelle Anpassungen an Kaufpreise oder Bodenrichtwerte sachverständig vornehmen zu können. Wie sind diese Anpassungskomponenten definiert und wie lassen sie sich aus Kaufpreisen marktkonform ableiten und anschließend anwenden? Hierzu zeigt dieser Aufsatz grundlegende Zusammenhänge auf. Nur wenn örtliche Umrechnungskoeffizienten und Indexreihen von den Gutachterausschüssen veröffentlicht werden, können die Vorgaben der Vergleichswertrichtlinie (VW-RL) praxistauglich umgesetzt werden.
- Vergleichswertverfahren  Umrechnungskoeffizienten  Indexreihen  sachverständige Schätzung
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- Erschienen in: zfv 3/2016
- DOI: Vergleichswertverfahren, Umrechnungskoeffizienten,
- Hamza Alkhatib,  Alexandra Weitkamp,  Sebastian Zaddach,  Ingo Neumann
Realistische Unsicherheitsschätzung des Verkehrswertes durch ein Fuzzy-Bayes-Vergleichswertverfahren
Zusammenfassung
Nicht zuletzt die Immobilien- und Finanzkrise 2007/2008 hat die Bedeutung der Immobilienbewertung aufgezeigt: Der Marktwert hat hohen objektiven Qualitätsanforderungen zu genügen. Außerdem fordert die deutsche Rechtsprechung die Begrenzung der Streuung des Marktwertes bei ±20%. Das Vergleichswertverfahren als eine der normierten Bewertungsmethoden in Deutschland basiert aus mathematisch-statistischer Sicht auf einer multiplen linearen Regressionsanalyse. Seit Jahrzehnten hat es sich als Standardverfahren für die Analyse des Immobilienmarktes und der Ermittlung des aktuellen Marktwertes in der Praxis etabliert. Der ermittelte Vergleichswert hängt insbesondere von der Anzahl und der Art der Einflussgrößen ab, die in das Regressionsmodell einfließen. Dennoch hat sich der Umgang bzw. die Ermittlung der Unsicherheit für diesen Ansatz seit seiner Einführung nicht erweitert. Die Unsicherheit ergibt sich einerseits aus der inhärenten Unsicherheit der Beobachtungen und aus der Differenz zwischen dem ausgewählten Modell und der Realität andererseits.
Das Ziel dieser Forschung ist es, die Unsicherheitsermittlung in der Regressionsanalyse durch Unterteilung des Unsicherheitsbudgets in epistemische und aleatorische Anteile weiterzuentwickeln und zu verbessern. Während die aleatorischen Anteile die zufällige Variabilität beschreiben, die mit Hilfe der Bayesischen Inferenz modelliert werden kann, charakterisieren die epistemischen Anteile systematische und/oder deterministische Einflüsse, die aus mangelndem Wissen, Annahmen, Vereinfachungen und sprachlichen Formulierungen herrühren. Epistemische Komponenten können durch ausgewählte Ansätze der Fuzzy-Theorie modelliert werden.
In diesem Paper wird ein Fuzzy-Bayes-Ansatz betrachtet, der in der Lage ist, die Unsicherheit des Verkehrswertes durch die oben beschriebenen Merkmale und damit deren Auswirkungen auf den Marktwert zu quantifizieren. Zunächst bedarf es der Aufbereitung der Daten: Die wertbeeinflussenden Einflussgrößen des räumlichen und sachlichen Teilmarktes werden ermittelt. Die Entwicklung des mathematischen Ansatzes erlaubt die Prädiktion der Immobilienwerte innerhalb des ausgewählten räumlichen und sachlichen Teilmarktes. Die vorgestellte Methodik wird anhand eines realen Datensatzes getestet, wobei der Fokus auf einer realistischeren Unsicherheitsabschätzung liegt, ohne den Verkehrswert selber zu verändern. Im Ergebnis liegen präzisere und realistischere Unsicherheiten für Verkehrswerte vor.
- Vergleichswertverfahren  Immobilienbewertung  Fuzzy  Bayesische Regression  Unsicherheiten  unscharfe Variablen
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- Erschienen in: zfv 3/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0095-2015
Zusammenfassung
Eine der wichtigsten Aufgaben der Vermessungsverwaltungen im Bereich der Geotopographie ist die Führung und Laufendhaltung des Digitalen Basis-Landschaftsmodells (Basis-DLM) als Grundlage für den Aufbau verschiedenartiger Fachinformationssysteme in Verwaltung und Wirtschaft. Seit 2013 liegt nach einer längeren Umstellungsphase ein bundesweit flächendeckender Datenbestand des Basis-DLM, nunmehr im AFIS-ALKIS-ATKIS-Datenmodell (AAA) mit einer Normbasierten Austauschschnittstelle (NAS) vor. Dieser basiert auf der 2008 durch die Arbeitsgemeinschaft der Vermessungsverwaltungen der Länder der Bundesrepublik Deutschland (AdV) eingeführten Referenzversion 6.0 der Dokumentation zur Modellierung der Geoinformationen des amtlichen Vermessungswesens (GeoInfoDok).
In diesem Artikel werden zwei ausgewählte Anwendungsbeispiele für das Basis-DLM im Rahmen der Emissionsberichterstattung am Thünen-Institut für Agrarklimaschutz vorgestellt. Die Grundlage der nationalen Emissionsberichterstattung ist u.a. die Erstellung einer konsistenten Zeitreihe von jährlichen Flächensummen der Landnutzung und Landnutzungsänderungen in Deutschland von 1990 bis heute. Vom Jahr 2000 an ist das Basis-DLM der wichtigste Datensatz für diese Zeitreihe. Als zweites Beispiel wird die Grundwasserkarte organischer Böden Deutschlands (Bechtold et al. 2014, HESS) vorgestellt. Diese Karte wurde unter Verwendung des Basis-DLM entwickelt.
- ATKIS  Basis-DLM  Emissionsberichterstattung  Anwendungsbeispiele
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- Erschienen in: zfv 3/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0109-2016
- Klement Aringer,  Andreas Donaubauer,  Thomas H. Kolbe,  Robert Roschlaub
Zusammenfassung
Die Landesverwaltungen sind bestrebt, auf der Grundlage eines Fachschemas für 3D-Gebäudemodelle (AdV-CityGML-Profil) einen deutschlandweit einheitlich modellierten 3D-Gebäudebestand aufzubauen. In einer Forschungskooperation der Bayerischen Vermessungsverwaltung mit dem Lehrstuhl für Geoinformatik an der TUM wurde ein auf dem AdV-CityGML-Profil basierender Testdatenbestand des bayerischen LoD2-Gebäudebestands in ein INSPIRE-konformes Datenschema transformiert. Als Grundlage für eine derartige Transformation stehen von der AdV der Produktstandard, ein Prüfplan für 3D-Gebäudemodelle sowie eine Mapping-Tabelle zur Verfügung. Im Rahmen des Forschungsvorhabens wurde untersucht, ob die in der Mapping-Tabelle festgeschriebenen Transformationsregeln eindeutig und hinreichend für die Implementierung einer Transformation von LoD2-Daten gemäß dem AdV-Produktstandard nach INSPIRE sind. Der praktische Nachweis der Transformierbarkeit der 3D-Gebäudemodelle in das INSPIRE-BU-Thema wurde durch die Transformation von Produktionsdaten des bayerischen 3D-Gebäudemodells im LoD2 erbracht. Zur Qualitätssicherung der zu transformierenden Daten wurden die Prüfspezifikationen nach dem Prüfplan für 3D-Gebäudemodelle der AdV verwendet. Die Mapping-Tabelle der AdV wurde auf Vollständigkeit und Richtigkeit überprüft und ergänzt.
- 3D-Gebäudemodelle  INSPIRE  CityGML  Schematransformation  geometrische Prüfung  semantische Prüfung
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- Erschienen in: zfv 3/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0113-2016
Zusammenfassung
2014 konnte die Abteilung 7 der Bezirksregierung Köln (Geobasis NRW) erstmals ein landesweites 3D-Gebäudemodell mit standardisierten Dachformen – im sogenannten Level of Detail 2 (LoD2) – für alle 10 Millionen Gebäude bereitstellen. Die Erstableitung erfolgte automatisiert auf der Grundlage vorhandener Geobasisdaten.
Nach der Erstableitung des 3D-Gebäudemodells sind weitere Arbeiten an dem Datenbestand notwendig. Fehlerhaft abgeleitete Gebäude werden unter der Verwendung von orientierten Luftbildern interaktiv nachbearbeitet. Veränderungen im Gebäudebestand werden, unter Verwendung der aktuellen Grundrisse des Liegenschaftskatasters und den Höheninformationen aus dem flugzeuggestützten Laserscanning (Laserscandaten), über ein automatisiertes Verfahren in das 3D-Gebäudemodell überführt. Bestimmender Faktor für die Wahl des Fortführungsverfahrens sind die immer knapper werdenden Sach- und Personalressourcen (Didinger 2015).
- 3D-Gebäudemodell  LoD2  CityGML  LoD1
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- Erschienen in: zfv 3/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0123-2016
- Thomas Machl,  Wolfgang Ewald,  Andreas Donaubauer,  Thomas H. Kolbe
Zusammenfassung
Galt die Landwirtschaft bereits seit jeher als »Transportgewerbe wider Willen« so haben strukturelle Veränderungsprozesse in den vergangenen Jahrzehnten zu einer klaren Intensivierung des landwirtschaftlichen Transportgeschehens beigetragen. Trotz der großen Relevanz des Themas »landwirtschaftliche Transporte« fehlten – abgesehen von lokalen Erhebungen oder Expertenmeinungen – bislang detaillierte flächendeckende Informationen zu regionalen Hof-Feld-Transportentfernungen in der Landwirtschaft sowie zur Erschließung landwirtschaftlicher Parzellen durch das bestehende Wegenetz. Dieser Beitrag beschreibt ein Werkzeug und Konzepte zur performanten und insbesondere landesweit flächendeckenden und genauen Abschätzung und Analyse aller landwirtschaftlichen Hof-Feld-Transportprozesse. Für die Analysen werden dabei sowohl landesweit verfügbare Geodaten der Landwirtschaftsverwaltung als auch amtliche Geobasisdaten zusammengeführt. Neben der Verarbeitung enormer Datenmengen bestand eine wesentliche Herausforderung insbesondere in der Harmonisierung und Integration heterogener Geodaten verschiedener Quellen in einem gemeinsamen semantischen Datenmodell.
- Monitoring  Kernwegenetz  Erschließungsfläche  Transportentfernung  semantische Datenmodellierung
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- Erschienen in: zfv 3/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0118-2016
Zusammenfassung
Der demografische Wandel wirkt sich räumlich sehr heterogen aus. Neben schrumpfenden ländlichen Regionen verzeichnen insbesondere Großstädte steigende Bevölkerungszahlen. Mit dem Bevölkerungswachstum gehen eine Verknappung des Angebots an Wohnraum sowie steigende Mietpreise einher. Besonders Geringverdienern wird der Zugang zu preisgünstigem Wohnraum erschwert. Die Bundesregierung hat ein Gesetz verabschiedet, mit dessen Hilfe die Mietpreise in angespannten Wohnungsmärkten begrenzt werden. Die sogenannte »Mietpreisbremse« trat am 01.06.2015 in Kraft. In von den Bundesländern festgelegten Gebieten darf die Neuvermietungsmiete nicht über 10% der örtlichen Vergleichsmiete liegen. Allerdings besteht Bestandsschutz auf bereits erhobene Mietpreise. Darüber hinaus sind Neubauten (Erstbezug nach dem 01.10.2014) von der Regelung ausgenommen. Die kontroverse Diskussion um diese Neuregelung zeigt, dass die Effektivität der »Mietpreisbremse« kritisch eingeschätzt wird.
- Demografischer Wandel  Bodenpolitik  Wohnungsmarkt  Mietpreisentwicklung  Mietpreisbremse
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- Erschienen in: zfv 3/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0096-2015