zfv 1/2016
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Die XXVI. Generalversammlung der Internationalen Union für Geodäsie und Geophysik (IUGG), die unter dem Motto »Earth and Environmental Sciences for Future Generation« stand, fand vom 22. Juni bis 2. Juli 2015 in Prag, Tschechische Republik, statt.
- IUGG  Generalversammlung der IUGG 2015  IAG
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- Erschienen in: zfv 1/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0097-2015
- Gottfried Konecny,  Uwe Breitkopf,  Annette Radtke
Zusammenfassung
Von 1964 bis 2009 organisierte das ECOSOC-Sekretariat der Vereinten Nationen in New York regionale kartographische Konferenzen, die es den Mitgliedsländern der UN ermöglichten, die globalen Vermessungsaufgaben zu diskutieren und Empfehlungen in Resolutionen zu verfassen. Die Bundesrepublik Deutschland hat an diesen Konferenzen regelmäßig teilgenommen. Seit 1980 lag die Delegationsleitung beim seinerzeitigen IFAG und dem jetzigen BKG. Seit 2009 hat UNGGIM (United Nations Global Geospatial Information Management) die Aufgaben des ECOSOC übernommen und organisiert seitdem die UNGGIM-Konferenzen.
Im Dezember 2011 nahm das UNGGIM-Sekretariat das Angebot der Internationalen Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung an, ein vom UN-Sekretariat von 1964 bis 1986 durchgeführtes Projekt über den Erfassungsstand der globalen topographischen Kartenbedeckung in den verschiedenen Maßstabsbereichen gemeinsam fortzusetzen. Das neue Projekt wurde zwischen 2012 und 2015 federführend vom Institut für Photogrammetrie und Geoinformation in Hannover durchgeführt. Dem UNGGIM-Sekretariat wurde ein 64-seitiger Schlussbericht zur digitalen Speicherung per Internet in der UNGGIM-“Knowledge Base” übergeben. Der hier verfasste Artikel ist eine Kurzfassung der Ergebnisse.
Im Januar 2012 wurde ein Fragebogen erstellt und über das UNGGIM-Sekretariat an die Regierungen der 193 UN-Mitgliedsländer verschickt. Der Fragebogen enthielt 27 Fragen, zunächst zwei über die Bedeckung des Landes durch topographische Karten in verschiedenen Maßstabsbereichen 1:25000, 1:50000, 1:100000 und 1:250000 sowie deren Aktualität. Die restlichen 25 Fragen dienten der Beurteilung der geodätisch-kartographischen Infrastruktur des Landes. Für die Analyse der Fragen wurde ein interaktiver Viewer programmiert.
Die globale Geodatenbedeckung hat sich zwischen 1986 und 2012 von 18 % auf 30 % im Maßstabsbereich 1:25000 erhöht und von 49 % auf 75 % im Maßstabsbereich 1:50000. Allerdings besteht noch, nach wie vor, ein Aktualisierungsdefizit, denn das Alter der Karten liegt zumeist zwischen 10 und 30 Jahren.
Die Privatindustrie ist mit Google, Microsoft und den Navigationssystemanbietern schneller in der Aktualisierung der für sie relevanten Daten als die autoritativen Kartenhersteller. Für kritische weltweite Aufgaben hat sich das militärisch organisierte MGCP-Projekt bereit erklärt, 1:50000 Daten kurzfristig herzustellen. Daneben gibt es die öffentliche Initiative von OpenStreetMap, eine möglichst aktuelle Kartengrundlage durch Crowd Sourcing zu erstellen. ISPRS hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die anstrebt, das Projekt in längerfristiger Kooperation weiterzuführen.
- topographic mapping  global status of mapping
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- Erschienen in: zfv 1/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0093-2015
- Winfried Klein,  Bernd Krickel,  Jens Riecken,  Martin Salamon
Zusammenfassung
Das Verständnis für den »einheitlichen integrierten geodätischen Raumbezug« hat sich nach dem Abschluss des AdV-Projekts »Wiederholungsmessungen im Deutschen Haupthöhennetz (DHHN)« zu einer ganzheitlichen Betrachtungsweise der bislang getrennten geometrisch und dynamisch definierten Komponenten entwickelt. Mit dem vorliegenden Beitrag sollen die Ergebnisse des DHHN2016 aus geodätischer Sicht mit geologischen Erkenntnissen für den Bereich der Eifel verglichen werden. Es zeigt sich dabei, dass das Potenzial der Ergebnisse des DHHN durch interdisziplinäre Ansätze (hier am Beispiel der Geologie) wesentlich erschlossen wird.
Geologische Bewegungsraten zur Hebung der Eifel sind gut untersucht. Sie liegen bei 0,06 bis 0,38 mm/a für die letzten 800.000 Jahre. Geodätische Auswertungen von Präzisionsnivellements zwischen 1960 und 1980 haben Hebungsraten von 0,6 bis 1,2 mm/a aufgezeigt (Mälzer et al. 1983). Die vorliegende Arbeit stützt sich einerseits auf die Wiederholungsmessungen im DHHN und auf ergänzende Präzisionsnivellements zwischen 1983 und 2007 und belegen Hebungsraten zwischen 0,75 und 1,25 mm/a. Die geodätisch ermittelten Hebungsraten sind um ein Vielfaches höher als die geologisch bestimmten, sie liegen in einer Größenordnung der Hebungsraten des Alpen-Orogens.
Diese Ergebnisse belegen eine beschleunigte Hebung der Eifel und damit eine starke geologische Aktivität am Westrand der Niederrheinischen Bucht. Möglicherweise könnten diese Hebungen, wie auch die anderer Mittelgebirge, auf elastische Verbiegungen der Lithosphäre zurückgeführt werden, wie dies bisher nur für Rift-Becken untersucht worden ist. Um die gemessenen, erheblichen Krustenbewegungen in Deutschland zu erklären, muss an neuen geologischen Modellen zur rezenten Krustendeformation geforscht werden, die auch die elastischen Parameter der Erdkruste berücksichtigen.
- geodätischer Raumbezug  Geologie  Neotektonik  rezente Krustenbewegungen
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- Erschienen in: zfv 1/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0103-2015
Zusammenfassung
Die Bewertung von bebauten Wohngrundstücken im planungsrechtlichen Außenbereich (§ 35 BauGB) stellt Gutachterausschüsse und Sachverständige regelmäßig vor große Herausforderungen – fehlen für den Außenbereich doch allzu oft geeignete Vergleichspreise, Mieten, Liegenschaftszinssätze, Sachwertfaktoren und Bodenwerte. Der Gutachter ist damit regelmäßig auf Erfahrungswerte und unter Umständen subjektiv geprägte Einschätzungen angewiesen. Der vorliegende Beitrag möchte diese Problematik aufgreifen und ein Modell zur Ableitung von Bodenwerten bebauter Ein- und Zweifamilienhausgrundstücke im Außenbereich vorstellen. Damit soll sowohl die Bodenrichtwertermittlung im Außenbereich unterstützt, als auch die Verkehrswertermittlung bebauter Außenbereichsgrundstücke objektiviert werden.
- Bodenrichtwert  Außenbereich  Bodenwert  Sachwertverfahren  Sachwertfaktor
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- Erschienen in: zfv 1/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0094-2015
- Martin Schumann,  Karin Chluba,  Jörg Fehres,  Christoph Platen,  Uwe Richter,  Pius Schmelzer
Zusammenfassung
Die Anzahl der Landwirte, die nach ökologischen Kriterien wirtschaften, wächst in Deutschland beständig. Die EU-Vorgaben sowie die Regelungen der Erzeugerorganisationen geben Restriktionen bei der Bewirtschaftung der Flächen vor. Sofern in Flurbereinigungsverfahren anerkannte ökologisch wirtschaftende Betriebe beteiligt sind, sind Besonderheiten bei der Wertermittlung, der Erstellung des Planes nach § 41 FlurbG und des Flurbereinigungsplanes zu berücksichtigen. Insbesondere muss der Besitzübergang langfristig geplant und gegebenenfalls zeitlich gestaffelt werden.
- ökologische Landwirtschaft  Ländliche Bodenordnung  Flurbereinigung  Flurneuordnung  biologische Landwirtschaft
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- Erschienen in: zfv 1/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0092-2015
- Nikolay Volovich,  Fabian Thiel,  Karl-Heinz Thiemann
Zusammenfassung
In der Russischen Föderation sind Grundstücke und die sich auf den Grundstücken befindenden Bauwerke jeweils selbstständige Immobilienobjekte. Daher gibt es neben der Bodensteuer eine Vermögenssteuer auf Gebäude und bauliche Anlagen. Der Beitrag stellt die Entwicklung, den gegenwärtigen Stand und zukünftige Perspektiven der russischen Immobilienwertermittlung zum Zwecke der Besteuerung dar, die auch als Massen- oder Katasterbewertung bezeichnet wird. Dabei werden die Herausforderungen deutlich, die eine Immobilienbesteuerung auf Basis von Verkehrswerten mit sich bringt.
- Grundsteuer  Bodensteuer  Immobiliensteuer  Immobilienbewertung  Massenbewertung  Katasterbewertung  Russische Föderation
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- Erschienen in: zfv 1/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0102-2015
Zusammenfassung
Wie und mit welchem Verkehrsmittel komme ich am besten zu meinem Ziel? In Anbetracht der schon jetzt sehr ausgelasteten und leider oft auch überlasteten Straßen stellen sich viele Verkehrsteilnehmer diese Frage. Da wegen des Flächenverbrauchs ein autogerechtes Verkehrswegenetz nicht erreichbar ist, muss der Verkehr effektiver organisiert werden. Ein Beitrag in dieser Richtung ist, den Verkehrsteilnehmer über die aktuelle Situation bestmöglich zu informieren. Mit Verkehr.NRW hat das Land Nordrhein-Westfalen einen ersten Schritt unternommen. Hier werden die Verkehrsmittel Auto, Bus, Bahn und Fahrrad gleichberechtigt nebeneinander gestellt. Der Verkehrsteilnehmer erhält alle Informationen »in-time«, kostenlos und werbefrei.
Das Projekt Verkehr.NRW hat den DVW GIS Best Practice Award 2015 gewonnen.
- Verkehrsinformationen  Verkehrslage  Verkehrsmeldung  Nahverkehr  NRW
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- Erschienen in: zfv 1/2016
- DOI: 10.12902/zfv-0091-2015