• New Work in the Countryside – Opportunities for Rural Regions, Abandoned Village Centers and a Redistribution of Work in the Area

Zusammenfassung

Der Beitrag fasst wichtige Ergebnisse einer Grundlagenforschung zu Coworking Spaces im ländlichen Raum zusammen, die im Rahmen einer Dissertation durchgeführt wurde (Hölzel 2024). Die Dissertation beruht im Wesentlichen auf der Forschung zu Orten Neuer Arbeit – New Work (NW) auf dem Land und die damit einhergehenden Chancen für ländliche Regionen, verlassene Dorfkerne und eine Umverteilung von Arbeit im Raum.

Ländliche Regionen und kleine Kommunen leiden unter dauerhaftem (Wegzug) und temporärem (Pendeln) Bevölkerungsverlust mit daraus folgenden Attraktivitätseinbußen. Defizite der Infrastruktur infolge schwindender Einnahmen, Leerstand in innerörtlichen Lagen und flächiges Wachsen an deren Rändern (Donut-Effekt) sowie mangelnde Präsenz von Menschen im öffentlichen Raum sind Folgen hieraus, um nur einige Strukturprobleme zu nennen. Die Möglichkeit, zu arbeiten und seinen Lebensunterhalt zu verdienen, war schon historisch ein wesentlicher Grund für die Wohnortwahl. Die Entwicklung in der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) ermöglicht, Wissensarbeit von fast überall zu erbringen. Die Kontaktbeschränkungen während der Corona-Pandemie haben vor Augen geführt, in welchem Ausmaß dies mittlerweile möglich ist. Das Konzept der Neuen Arbeit – New Work von Frithjof Bergmann wird seit einigen Jahren als theoretische Grundlage für Coworking betrachtet. Dies gilt auch für die Orte, an welchen dies passiert – die Coworking Spaces. Seit gut einer Dekade verbreitet sich dieses ursprünglich urbane Phänomen zunehmend auch in ländlicheren Regionen. Der Vorteil für die Nutzenden liegt vor allem in kürzeren Arbeitswegen, einem sozialen Umfeld am Arbeitsplatz und der Möglichkeit, Berufs- und Privatleben voneinander trennen zu können. Liegen Coworking Spaces in Ortskernen, können diese dessen Lebendigkeit steigern, Kaufkraft dort binden sowie Umwelt und Verkehr entlasten. Vereinzelt wird die Etablierung von Coworking Spaces im ländlichen Raum durch Förderprogramme unterstützt (Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt). Eine flächendeckende Verfügbarkeit von Coworking Spaces als Teil der Daseinsvorsorge, wie zum Teil gefordert, ist trotz großer Wachstumsraten lange nicht erreicht.

 

Summary

The article summarizes important results of basic research on coworking spaces in rural areas, which was carried out as part of a dissertation (Hölzel 2024). The dissertation is essentially based on research into New Work (NW) in the countryside and the associated opportunities for rural regions, abandoned village centers and for a redistribution of work in the territory.

Rural regions and small municipalities suffer from permanent (migration) and temporary (commuting) population loss with the resulting loss of attractiveness. Poor infrastructure due to dwindling income, vacancies in inner-town locations and flat growth or sprawl on their edges – in short: the donut effect, as well as a lack of presence of people in public spaces are results, to name just a few. The opportunity to work and earn has historically been a key reason for choosing a place to live. The development of ICT makes it possible to perform knowledge work from almost anywhere. The contact restrictions during the corona pandemic have demonstrated the extent to which this is now possible. Frithjof Bergmann’s concept of New Work has been regarded as the theoretical basis for coworking and the places in which this happens – the coworking spaces. For a good decade now, this originally urban phenomenon has been increasingly spreading to more rural regions. The main advantages for users are shorter commutes, a social environment at the workplace and the opportunity to separate their professional and private lives. Coworking spaces located in town centers can increase their vitality, retain purchasing power and reduce the burden on the environment and traffic. In some cases, the establishment of coworking spaces in rural areas is supported by funding programs (Schleswig-Holstein, Saxony-Anhalt). The widespread availability of coworking spaces as part of services of general interest, as demanded in some cases, has not been achieved for a long time, despite high growth rates.

Die PDF wird etwa 3 Wochen nach Veröffentlichung der zfv zum Download zur Verfügung gestellt.

 

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