Zusammenfassung
Das weithin anerkannte und seit langem planungsrechtlich formulierte Ziel der städtebaulichen Innenentwicklung stößt bei seiner Umsetzung in der kommunalen Praxis an seine Grenzen. Einerseits haben sich die Innenentwicklungspotenziale vor allem in den letzten beiden Jahrzehnten erheblich verringert und andererseits nehmen die Entwicklungshemmnisse und Zielkonflikte bei den verbleibenden Flächen und Standorten zu. Marktmechanismen, kooperative Ansätze und fiskalische Steuerungsanreize erweisen sich offensichtlich immer weniger als effektiv genug und bewirken nicht mehr die gewünschten Mengeneffekte. Für die Handlungsfähigkeit der Kommunen fehlt es an komplementären durchsetzungsfähigen bodenpolitischen Handhaben zur Mobilisierung des noch im Bestand vorhandenen unbebauten Baulandes. Im vorliegenden Beitrag werden daher zunächst die verfügbaren Innenentwicklungspotenziale auf Basis der aktuellen Baulandumfrage 2020 quantitativ und qualitativ kurz umrissen, um darauf aufbauend die Möglichkeiten der verfügbaren städtebaulichen Instrumente und Verfahren für deren Aktivierung zu analysieren und kritisch zu bewerten. Zur Ergänzung und Flankierung der vorhandenen bodenpolitischen Handhaben wird ein Vorschlag für eine städtebauliche Innenentwicklungsmaßnahme zur Diskussion gestellt, die die flächenbezogene Handlungsfähigkeit der Städte und Gemeinden bei der wichtigen Gegenwarts- und Zukunftsaufgabe der städtebaulichen Innenentwicklung stärken soll.
Summary
The widely recognized goal of inner-city development, which has long been formulated in planning law, is reaching its limits in its implementation in municipal practice. On the one hand, the potential for inner-city development has decreased considerably, especially in the last two decades, and on the other hand, the obstacles to development and conflicting objectives for the remaining areas and locations are increasing. Market mechanisms, cooperative approaches and fiscal incentives are clearly proving less and less effective and are no longer achieving the desired volume effects. There is a lack of complementary, enforceable instruments of land policy for mobilizing the undeveloped building land still available for the municipalities’ ability to act. This article therefore first briefly outlines the available inner development potential in quantitative and qualitative terms based on the current 2020 Building Land Survey, then analyzes and critically evaluates the possibilities of the available urban development instruments and procedures for activating this potential. To supplement and support the existing land policy measures, a proposal for an urban inner development measure is presented for discussion, which is intended to strengthen the land-related ability of cities and municipalities to act in the important present and future task of urban inner development.