zfv 2/2010
Zusammenfassung
Alle Fachbeiträge dieses Heftes befassen sich mit Arbeiten des Deutschen Geodätischen Forschungsinstituts (DGFI) in München. Die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des DGFI möchten hiermit eine weitgehend repräsentative Bestandsaufnahme ihrer wissenschaftlichen Arbeiten geben und zugleich ihrem langjährigen Direktor, Hon.-Prof. Dr.-Ing. Hermann Drewes, der Ende April 2010 in den Ruhestand tritt, Anerkennung und Dankbarkeit aussprechen.
[Literatur- und Autorenverzeichnis]
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010
Zusammenfassung
Der internationale terrestrische Referenzrahmen ITRF2008 wird von zwei Kombinationszentren des IERS, dem DGFI und dem IGN, berechnet. Das am DGFI verwendete Verfahren basiert auf der Kombination von Normalgleichungen, die aus den Beobachtungen der geodätischen Raumverfahren GPS, VLBI, SLR und DORIS abgeleitet werden und frei von Bedingungen bezüglich des geodätischen Datums sind. Wichtige Schritte bei der Kombination sind die Analyse der Parameterzeitreihen sowie die sorgfältige Auswahl der terrestrischen Differenzvektoren, die zur lokalen Verknüpfung der verschiedenen Raumbeobachtungsverfahren benötigt werden. Der berechnete Referenzrahmen zeichnet sich durch eine hohe Konsistenz und Genauigkeit im Bereich von wenigen Millimetern aus und zeigt eine gute Übereinstimmung mit anderen globalen Referenzrahmen.
[Literatur- und Autorenverzeichnis]
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010
Zusammenfassung
SIRGAS (Sistema de Referencia Geocéntrico para las Américas) ist zurzeit durch ein Netz von ca. 220 kontinuierlich beobachtenden GPS-Stationen (Netz SIRGAS-CON) realisiert. Dieser Referenzrahmen besteht aus zwei Hierarchieebenen: i) eine primäre Verdichtung des ITRF in Lateinamerika und der Karibik durch ein kontinentales Kern-Netz und ii) die Erweiterung dieses Kern-Netzes durch die nationalen Referenzrahmen (bzw. Verdichtungsnetze). Das Kern-Netz sorgt für die langfristige Stabilität des Bezugsrahmens; die Verdichtungsnetze ermöglichen den Zugang zum ITRF auf lokaler Ebene. SIRGAS-CON wird wochenweise prozessiert und folgende Produkte werden bereitgestellt: wöchentliche Lösungen mit schwachen Datumsbedingungen für die Einbindung des Netzes in das IGS-Polyhedron; wöchentliche Stationspositionen im ITRF als Referenzwerte für Vermessungsprojekte; und Mehrjahreslösungen für die Bestimmung der Netzkinematik. Dieser Beitrag beschreibt die Analyse und Qualität von SIRGAS-CON als aktuelle Realisierung des SIRGAS-Bezugssystems sowie die geplanten Aktivitäten, um diesen Referenzrahmen weiter zu verbessern.
[Literatur- und Autorenverzeichnis]
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010
Zusammenfassung
Die Schwerefeldforschung am DGFI umfasst ein breites Spektrum. Die Kombination von geometrischen und gravimetrischen Beobachtungen ist für die Vereinheitlichung von Höhensystemen wichtig, während die Relation zwischen Geometrie und Gravimetrie verwendet wird, um das Schwerefeld der Erde aus der Meeresoberfläche abzuleiten. Um mit der ESA-Schwerefeldmission GOCE noch genauere und höher aufgelöste Schwerefelder bestimmen zu können, ist eine sorgfältige Kalibrierung und Validierung der Gradiometerdaten erforderlich. Es wird untersucht, ob dazu auch Daten der Satellitenaltimetrie nutzbar sind. Eine geeignete Parametrisierung des Schwerefeldes soll (i) die hochauflösenden Informationen der terrestrischen Schwere- und Altimetriedaten nutzen, (ii) ozeanisches Geoid und dynamische Ozeantopographie gemeinsam bestimmen sowie (iii) die zeitliche Änderung des Schwerefeldes darstellen können. Die routinemäßige Verarbeitung von Laserdaten ermöglicht die wöchentliche Bestimmung der niedrigen Harmonischen des Erdschwerefelds.
[Literatur- und Autorenverzeichnis]
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010
Zusammenfassung
Seit vielen Jahren untersucht das DGFI die Kinematik des Meeresspiegels und trägt damit der Tatsache Rechnung, dass der Meeresspiegel und seine zeitlichen Änderungen von grundlegender Bedeutung für die Geodäsie und andere Geowissenschaften sind. Die Kombination gleichzeitig messender Altimetersysteme mit unterschiedlichen Abtasteigenschaften führt auf einen konsistenten Datenbestand und liefert eine umfassende Fehlerbeschreibung der Altimetermessungen. Bei deren Interpolation werden Korrelationen berücksichtigt und Varianzkomponenten der verschiedenen Missionen geschätzt. Die Untersuchungen zur Kinematik des Meeresspiegels decken mit dem Erkennen und Verfolgen von Eddies, der Analyse globaler Meeresgezeiten, der Abschätzung der Meerestopographie und den saisonalen sowie langperiodischen Veränderungen nahezu alle räumlichen und zeitlichen Skalen ab.
[Literatur- und Autorenverzeichnis]
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010
Zusammenfassung
Für die Auswertung hochgenauer geodätischer Raumverfahren ist die Refraktion der verwendeten Signale in der Erdatmosphäre zu berücksichtigen. Es ist bekannt, dass diese Effekte eine der größten Fehlerquellen für geodätische Raumverfahren und deren Anwendungen wie Positionierung und Navigation darstellen. Erst seit relativ kurzer Zeit dagegen werden atmosphärische Parameter als Zielgrößen der Geodäsie verstanden und mithilfe geodätischer Messungen ermittelt. Die damit erzeugten Modelle können nicht nur zur Verbesserung der geodätischen Beobachtungen selbst herangezogen werden, sondern helfen auch Nachbardisziplinen wie der Meteorologie oder der Atmosphärenphysik bei der Interpretation atmosphärischer Phänomene. Am DGFI ist die Ableitung von Atmosphärenparametern als Beitrag zur Erforschung des Erdsystems seit einigen Jahren fester Bestandteil des Forschungsprogramms.
[Literatur- und Autorenverzeichnis]
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010
Zusammenfassung
Globale dynamische Prozesse verursachen Änderungen in der Rotation, im Schwerefeld und in der Gestalt der Erde. Folglich können aus geometrischen und gravimetrischen Beobachtungen Informationen über globale dynamische Prozesse gewonnen werden. Beispielsweise spiegeln Zeitreihen der Erdorientierungsparameter (EOP) den integralen Effekt aus Massenverlagerungen und -bewegungen innerhalb und zwischen Komponenten des Systems Erde wider. In diesem Artikel werden Verfahren zur Gewinnung (1) von EOP-Zeitreihen aus geometrischen geodätischen Raumverfahren (GNSS, VLBI, SLR, …) und (2) der integralen und ozeanischen Massenterme der Anregungsfunktionen vorgestellt. Letztere resultieren aus der Kombination der geometrischen Ergebnisse mit Daten gravimetrischer und altimetrischer Satellitenmissionen (GRACE, Jason-1, …).
[Literatur- und Autorenverzeichnis]
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010
Zusammenfassung
Das DGFI ist seit vielen Jahren an mehreren wissenschaftlichen Diensten der Internationalen Assoziation für Geodäsie (IAG) beteiligt. Dieser Beitrag gibt einen Überblick über die Arbeiten und Verantwortlichkeiten des DGFI in den IAG-Diensten und zeigt Ergebnisse aktueller Arbeiten.
[Literatur- und Autorenverzeichnis]
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010
Zusammenfassung
Wissenschaftliche Forschung ist ohne Kommunikation nicht möglich. Der Austausch von Daten und Produkten, die persönlichen Kontakte zu Kollegen im In- und Ausland und die Veröffentlichung der Forschungsergebnisse sind wesentlicher Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens. Dies gilt insbesondere für ein Institut, das aktiv in zahlreiche internationale wissenschaftliche Dienste eingebunden ist und sich intensiv in wissenschaftlichen Organisationen engagiert. Das DGFI bedient sich dazu zahlreicher Informations- und Kommunikationssysteme, deren Einsatz in diesem Artikel dargestellt wird.
[Literatur- und Autorenverzeichnis]
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010
- Wolfgang Bosch,  Manuela Seitz,  Laura Sánchez,  Johannes Bouman,  Denise Dettmering,  Michael Schmidt,  Detlef Angermann,  Wolfgang Seemüller
Zusammenfassung
- Link zum Download: Beitrag downloaden
- Nutzungsbedingungen
- Erschienen in: zfv 2/2010