Zusammenfassung
Der Beruf des Öffentlich bestellten Vermessungsingenieurs (ÖbVI) hat in Baden-Württemberg eine mehr als 200-jährige Tradition. Im Laufe der Geschichte haben sich die ÖbVI zu einem bedeutenden Teil des amtlichen Vermessungswesens entwickelt. Die nachfolgenden Beiträge schildern den Weg von den historischen Wurzeln über das erste Vermessungsgesetz von 1960 nach der Zusammenlegung von Baden und Württemberg bis zum aktuell gültigen Vermessungsgesetz von 2010. Die darin klar geregelte Aufgabenzuweisung zwischen der Vermessungsverwaltung und den ÖbVI führte zu einer Stärkung des Berufsstandes mit umfangreichen Rechten und Pflichten. Bei der landesweiten Durchführung von Liegenschaftsvermessungen obliegt den ÖbVI eine große Verantwortung in der Erhaltung und Verbesserung der Qualität und Aktualität des Liegenschaftskatasters. Gemeinsam mit der Vermessungsverwaltung beteiligen sie sich an der Ausbildung und der Gewinnung von geodätischen Nachwuchskräften. Zum Ende des Beitrags erfolgt ein kleiner Ausblick zu den Chancen und Perspektiven der ÖbVI in der nahen Zukunft.
Summary
The profession of publicly appointed surveyor (ÖbVI) has a tradition of more than 200 years in Baden-Wuerttemberg. In the course of history, the ÖbVI have developed into an important part of the official surveying system. The following article describes the path from the historical roots via the first surveying law of 1960 after the merging of Baden and Wuerttemberg to the currently valid surveying law of 2010. The clearly regulated allocation of tasks between the surveying administration and the publicly appointed surveyors led to a strengthening of the profession with extensive rights and obligations. In the statewide implementation of property surveys, the ÖbVI have a great responsibility in maintaining and improving the quality and up-to-dateness of the property cadastre. Together with the surveying administration, they are involved in the training and recruitment of young geodetic professionals. The article concludes with a brief outlook on the opportunities and prospects of the ÖbVI in the near future.